... Was mich betrifft ...

Portrait EinzelTonWerk

Einblick in «Innenräume» von Markus Fehr Winterthur

*1959

Aufgewachsen in Mettlen und Winterthur

Ausbildung zur Kindergärtnerin und Ergotherapeutin

Tätig in: Sozialarbeit, Freiwilligenarbeit, Familienfrau, Künstlerin

 

Seit über 30 Jahren, mit längerer Familienpause, arbeite ich mit Ton.

Ton zu bearbeiten, zu kneten, zu schlagen, ein- und umzuformen, ist für mich, schöpferisch lebendig sein.

 

Dabei an Grenzen zu kommen und an Grenzen zu stossen, gehört zu meinem Schaffen. Ich arbeite gerne «learning by doing». Auf diesem Weg habe ich schon oft Schönheiten entdeckt und es sind unerwartete Kreationen entstanden. Ich überlasse gerne dem Zufall eine Rolle.

 

Die Worte von Monika Debus (Keramikerin Hör-Grenhzhausen, D) drücken aus, was Keramik ist:

«Ein Zusammenspiel von Mass und Masse, Volumen und Farbigkeit, Proportion und Balance, Rhythmus und Intimität, Gefühl und Verstand, Handlichkeit und Ausbruch aus der normativen Kraft. Mal neigt sich ein Stück dieser Einordnung zu, mal einer anderen! Ich muss mich einlassen, erfassen, was geschieht und mich nicht ständig blockieren mit Fragen wie: ‹was soll das›, ‹was ist das›, ‹was bedeutet es›?»

 

Mich immer wieder zu Neuem aufzumachen, ist, was mich antreibt. Ich gebe einem Thema eine Form und der Form eine Aussage. In jedem Gestaltungsprozess, in der Auseinandersetzung mit Ton und weiteren Materialien, schwingen persönliche, familiäre Erfahrungen ebenso mit wie ethische und spirituelle Fragen. Mit meinen Arbeiten kann ich auch Teilhaberin der Schöpfung sein.

 

In Kursen und Werkstattarbeit, gezielten Fortbildungen und unzähligen Gesprächen mit HandwerkerInnen und Kunstschaffenden erlangte ich meine Fähigkeiten und zusehends Kompetenzen im Umgang mit Ton.

«… es gibt immer etwas Ungewisses.
Was zählt ist nicht der Zufall, sondern der Blick auf den Zufall.
Es genügt, Augen und Ohren zu öffnen, um zu verstehen.
Die Dinge sind nicht schwer herzustellen, aber schwierig, sich in den Zustand zu versetzen, sie zu machen.»

Brancusi

Aus- und Weiterbildung bei

  • Bildungsgang Keramik Ballenberg, 2017/2019
  • Stefan Jakob, Zürich/Lea Georg, Zürich
  • Ed und Ine Knops, Holland (Andwil)
  • Annette Stöcker Selig, Amriswil/Basel
  • Mario Meusburger, Lustenau
  • Renato Domiczeck, Rasa
  • Brigitta Briner, Zürich

Ausstellungen

Alle Ausstellungen finden Sie unter der entsprechenden Rubrik.

 


 

Was mich fasziniert: Feuertext, Text über Raku. Ich liebe schon jahrelang die Arbeit und das Spiel mit Erde (Ton), Wasser, Luft und Feuer ...

Die Bedeutung des Feuers für den Menschen
Das Feuer ist die kulturelle Errungenschaft des Menschen. Obwohl er schon vor dem Gebrauch des Feuers die Verwendung von Werkzeugen, Steinen, Hölzern und Knochen gekannt hat, so ist ihm das doch noch gemeinsam mit anderen Lebewesen auf der Erde. Das Feuer zu gerbrauchen, hat nur er gelernt. Damit vertrieb er die Kälte und die Angst vor Raubtieren, verlängerte seinen Tag und gewann Zeit für Musse und schöpferische Weiterentwicklungen.
Feuer ist im Gegensatz zu Erde, Wasser und Luft kein Stoff, sondern eine Erscheinung. Für den Menschen der Frühzeit stellte es die Lebensenergie schlechthin dar, den göttlichen Funken. Da er lange Zeit das Feuer nur bewahrten, aber nicht erzeugen konnte, wurde es ihm etwas sehr Teures, aber auch Unsicheres. Er stellt es unter den Schutz von Gottheiten: Die Feuerstelle wurde zum Altar.
Heutzutage ist es nicht mehr für jedermann eine Selbstverständlichkeit, ein Feuer richten und entzünden zu können. Für viele ist ein offenes Feuer ein seltenes Erlebnis. Man kennt nur noch die verborgene Energie in Leitungen und hinter Schaltern.
Feuer kann aber nicht nur Licht und Wärme schenken. Entscheidend ist die Entdeckung, dass es den Zustand von Stoffen, die mit ihm in Berührung kommen, verändert. So erschlossen sich dem Menschen eine Fülle neuer Materialien. Ohne das Feuer hätte er die Steinzeit nie verlassen können. Mit seiner Hilfe gelang es ihm Metalle zu gewinnen und zu schmieden. Mit Feuer konnte er Ton hart und wasserfest machen. War das Schmelzen von Metallen ein physikalischer Vorgang, so tat der Mensch mit dem Brennen von Ton den ersten Schritt in Richtung Chemie: Durch das Brennen wird aus dem Ton ein neuer Stoff mit neuen Eigenschaften.

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